CDU Fellbach

Hans-Ulrich Spieth zur Mobilität

Beitrag im Fellbacher Stadtanzeiger

Zusammen mit dem Klimaschutz liegen die wichtigsten Zukunftsaufgaben für Staat und Gesellschaft in einer wirksamen Verkehrswende. Speziell in Fellbach gibt es zahlreiche interessante Ansätze: Verbesserung des ÖPNV, verbilligtes Fellbach-Ticket fürs Stadtgebiet, Umbau der Stadtbahnhaltestellen für längere Züge, Erarbeitung eines Radwegenetzes für ganz Fellbach, die neue Radschnellverbindung Schorndorf – Stuttgart, laufende Verbesserung der Verkehrssicherheit für Fußgänger- und Radverkehr und die Verstetigung des Straßenverkehrs.


Viele Maßnahmen sind gut durchdacht, doch so richtig zufrieden kann man noch nicht sein. Mein Eindruck ist, dass trotz riesiger Investitionskosten wenig Entspannung auf den Straßen herrscht. Es läuft nach wie vor nicht richtig rund, auch das Rad fahren gleicht in Fellbach einer täglichen Mutprobe.
Verkehrswende heißt auch Mobilitätswende. Jeder sollte für sich persönlich die eigene Teilnahme im Verkehr kritisch prüfen, z.B. durch Verzicht auf unnötige Fahrten.

Eine häufigere Nutzung von Bussen und Bahnen kann ebenfalls ein Beitrag sein, wie auch das regelmäßige Zu-Fuß-gehen. Und ja, selbst die aktive Teilnahme an Veranstaltungen z.B. in Stadtentwicklungsprozessen kann zu völlig neuen Erkenntnissen führen. Die Verkehrswende gelingt nur dann, wenn die Voraussetzungen stimmen. Berufstätige werden auf ihren PKW nur dann verzichten, wenn der ÖPNV zufriedenstellend läuft. Leider ist das bisher nicht der Fall. Weit verbreitet ist die Meinung, wenn mehr Menschen mit dem
Rad fahren und ganz viele auf das Auto verzichten, dann rollt der Verkehr fast von alleine.


Eine irrige Vorstellung! Rad fahren funktioniert wie so vieles auch nur mit Einschränkung:
Meist bei schönem Wetter, wenn man wenig oder nichts transportieren muss und nicht allzu weit zu fahren hat. Gesundheitliche Einschränkungen oder ein hohes Lebensalter führen leider für viele zu einem Verzicht auf das Rad. Machen wir uns nichts vor, in unserem hochtechnisierten Land werden Kraftfahrzeuge aller Art wohl noch lange Zeit unentbehrlich sein.


Ein wichtiger Gesichtspunkt sollte nicht vergessen werden: Mehr Gelassenheit und Rücksichtnahme sowie Beachtung und Einhaltung der Verkehrsregeln könnten der Verkehrswende zu einem positiven Schub und einem freundlicheren Gesicht verhelfen.


Hans-Ulrich Spieth